- 4123 - 1321. Juni 2. Breslau, gegeben in dem in der Egidienkirche versammelten Kapitel. 4 non. Jun. Heinrich von Baruth Propst, Heinrich Archidiakon, Walther Scholast. und das ganze Breslauer Kapitel bekundet, dass Herr Nikolaus von Bancz, Kantor vom heil. Kreuz und Domherr der Breslauer Kirche, im Gefühl der Ungewissheit des Todes das Allod Kosenaw (Kosel bei Breslau) gewöhnlich genannt, welches er neulich von seinen Neffen Gysko und Hanko Colneri gekauft hat (s. o. No. 4116), mit dem anstossenden Walde, Aeckern, Weiden, den anderen Zugehörungen und Nutzungen nach seinem Tode der Breslauer Kirche und ihrem Kapitel dergestalt vermacht hat, dass ein residirender Domherr es erhalten soll, der dafür aus den Einkünften acht arme von dem Kapitel wählbare Kleriker, nicht Vikare sondern chorales, zu unterhalten und mit entsprechender Kappe und Kleidung zu versorgen hat. Ferner muss der betreifende Domherr bei der Uebernahme des Allods Gewähr dafür leisten, dass er das tote wie lebende Inventar ungeschmälert seinem Nachfolger zurücklässt, nämlich 200 Schafe, 30 Stück Grossvieh, 30 Schweine und 12 Pferde. Was mehr hinterlassen wird, soll zu Gunsten der genannten armen Kleriker nach Massgabe des Kapitels verwendet werden. Der Wald darf nicht verkauft, noch verwüstet werden. Diese Schenkung bestätigt das Kapitel für sich und im Namen der bischöflichen Gewalt, die es jetzt bei der Vakanz der Kirche verwaltet, jedoch unschädlich der mensa episcopalis und dem Bischofe selbst, der das directum dominium und den Jahreszins auf genanntem Allod Kosel besitzt. Z.: Fredmann von Prowen (Profen) Kanzler, Nikolaus Propst vom heil. Kreuz, Konrad Offizial, Arnold de Proczano, Heinrich von Jascotel (Jäschgüttel), Heinrich von Drogus, Mag. Stanco, Jakob von Nysa (Neisse), Heinrich der Jüngere de Wirbna, Cunczko von Schalcow (Schalkau), sämmtlich Breslauer Domherren. Or. im Breslauer Domarchive BB 15. Abgedr. mit Weglassung des Schlusses im Cod. dipl. Sil. V, ed. Wattenbach (Formelbuch des Arnold von Protzan), S. 170. Ueber die eigentliche Schenkungsurkunde des Nikolaus von Banz vgl. daselbst S. 194/195. Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 18, 1898; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1316 - 1326. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke. |